Mittwoch, 24. April 2019

Radelspaß und Roller-Lust


auf allen Wegen, sind für die Umwelt zwar ein Segen...

Gedanken zu eiligen Verkehrsteilnehmern, drangsalierten Fußgängern und Rücksichtnahme



Frühmorgens lauf ich vor mich hin
,
hab meinen Arbeitstag im Sinn.
Vor den schnellen PKW ist mir nicht bang,
denn ich geh‘ den Bürgersteig entlang.
Da ertönt ein schriller Klingelton,
das Geräusch, das kenn ich schon.
Flink spring ich zur Seite,
ein Radler braucht die ganze Breite!
An der Ampel hab ich rotes Licht,
für den Radler gilt die Farbe nicht.
Er brettert über'n Zebrastreifen,
um ins Verkehrsgeschehen einzugreifen.
Aus Erfahrung kenn ich seine Tour:
Er wechselt mehrfach nun die Spur
Beherzt und voller Wonne
kreuzt er die kriechende Kolonne.



Grübelnd reib' ich mir mein Kinn
und hab des Radlers Habitus im Sinn.
Der folgt täglich treu dem Trend der Zeit,
egal ob's hagelt oder schneit.
Er führt ein stressgeplagtes Leben,
dem flotten Tempo gilt sein Streben.
Der Radler nutzt die Bremse nur am Ziel,
denn Verzögerungen bringen ihm nicht viel!
Stattdessen schreit er Hindernisse an,
egal ob Hund, Kind oder Mann.
Verkehrsregeln findet er für andre wichtig,
er braucht sie nicht, er macht ja alles richtig!
Sein Gefährt nutzt er auf allen Wegen
und wird damit zum Wahlkampfsegen.
Mit Kalkül wird‘s Radnetz ausgebaut,
dafür loben Politiker sich laut.

Nachmittags schlendere ich dorthin,
wo ein Stadtbummel  macht Sinn.
Schleck ein Eis im Gehen
und mag nach manchem Schnäppchen sehen.
Wie schön, wenn mal kein Radler quert,
ergänzend gibt’s ein neues E-Gefährt.
Einst manuell Kinderfüßen vorbehalten,
nutzen es heute die antriebsstarken „Alten“.
Lasst uns ein wenig den Gedanken spinnen,
bevor wir uns vielleicht zu spät besinnen.
Die Ausweichmanöver in der Innenstadt,
hat der Passant womöglich sehr bald satt.
Er setzt sich in sein Auto rein
und kauft stattdessen auf der grünen Wiese ein.
Alternativ wird er den Online-Handel stärken,
der kleine Zentrumsladen wird es merken.

Am Wochenende wandere ich so dahin,
unser aller Freizeit nun im Sinn.
Der Radler fesch in stylischer Montur,
freut sich auf seine kilometerweite Tagestour.
Mancher rumpelt über Schotter rauf und runter,
den andren macht die Pass-Bezwingung munter.
Radwegnutzung kommt für beide nicht infrage,
dort sind pedalerprobte Rentner und Familien eine Plage.
Der Radler liebt auch mal das Autofahren,
um seine Freiheit zu bewahren.
Sein Stil ist sportlich und rasant,
beim Überholen mag er's gern riskant.
Und wütend wird er über alle Maßen
bei Radlern auf ganz engen Straßen.
Und bei allen, die rote Ampeln ignorieren,
und ihre Unverfrorenheit ganz offen demonstrieren.
So sind die Perspektiven klar umrissen,
dabei sollten wir's doch besser wissen.


Dienstag, 27. November 2018

Gedicht zum 60. Geburstag

Glückwunsch zum 60. Geburstag 

zum Vortragen geeignet:

Viele gruselige Sprüche und Gedichte zum 60. Geburtstag findet man im Netz. Sie alle sind anscheinend von Menschen geschrieben, die jünger sind und vermuten, dass man an diesem Jahrestag ganz plötzlich zu einem aus der Zeit gefallenen Alien mutiert. Dem kann ich mich aus eigener Erfahrung nicht anschließen!

Auch mit unseren kleinen Falten
sind wir immer noch die „Alten“
Analog ist von jeher unser Lachen,
und Blödsinn können wir noch lange machen.
Facebook, Whatsapp und Konsorten
schlummern auf unseren Smartphones an unwichtigen Orten.
Wir sprechen lieber mit dem Mund,
es heißt das wäre kommunikativ und sehr gesund!
Natürlich gibt und gab es nicht nur Sonnenschein,
doch damit sind wir niemals ganz allein!!
Freunde und Familie, die sind da,
das sieht man an der Gratulantenschar.

Viel Spaß in deinem zukünftigen Leben,
dem interessanten und vielfältigen -  dem 6oer eben!

zur Verwendung im privaten Bereich
(bei Veröffentlichung auf Portalen unter Nennung der
Verfasserin Gabriele Färber, 2018 www.scrivania.de)


Mittwoch, 21. November 2018

Weihnachtsbuch zum Vorlesen und Ausmalen

Leni und das Weihnachtsengelchen

Ein außergewöhnliches Buch, das Phantasie und Kreativität gleichermaßen fördert. Die Erzählung ist mit Zeichnungen eines 6jährigen Kindes illustriert und lässt einige Seiten frei, damit die kleinen Zuhörer dort eigene Eindrücke über das Gehörte hinein malen können.

Die Geschichte:
Mara, das Nachwuchs-Engelchen darf zum ersten Mal hinunter auf die Erde, wo es so vieles zu entdecken gibt. Durch seine Vorwitzigkeit verpasst es die Rückkehr des Nikolaus zum Eispalast. Zum Glück entdeckt die kleine Leni das Engelskind unter einer Laterne und holt es in ihr gemütliches Zuhause. Beide erleben aufregende Stunden, bis Knecht Ruprecht die Ausreißerin mit einem prächtigen Rentierschlitten abholt.

Eine Geschichte zum Vorlesen für die Adventszeit, für alle Kinder, die noch an Nikolaus und Weihnachtsmann glauben.
Zu bestellen über Amazon

Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht 



Romane und mehr...

Donnerstag, 11. Mai 2017

Parabel von Hebbel schwarzer Humor modern

Die klassische Parabel von Hebbel

Diesmal keine politische Botschaft sondern  schwarzer Humor mit starker Anlehnung an das Original:

Viel Vergnügen wünscht



Neu
Auf einer Parkbank saß ein alter Mann
und vergnügt fing ich ihm vorzusingen an.
Doch an der Miene des Gesichts
merkt' ich bald, er hört gar nichts.

Da dachte ich: der Alte ist wohl taub,
meine Melodie weht weg wie Staub.
So tu ich ihm statt mit dem Mund,
mit Zeichen dies und jenes kund.

Ich tats, doch ward mir sehr rasch klar,
dass er auch schon erblindet war,
denn, wie ein Frosch in seinem Sumpf,
blieb sein Blick ganz starr und dumpf
und ungestört in seiner Ruh',
schaut er regungslos der Gestik meiner Finger zu.

Ich rief: "Mit dem steht's schlimm genug,
doch vor dem letzten Atemzug
soll er noch einmal den Zauber der Natur erspüren
und eine Rose sanft berühren.
Die hatte ich ganz frisch gepflückt,
aber auch das war schlecht geglückt.
Ihm schien die Blüte ganz egal zu sein.
Er verharrte wie ein Block aus Stein.

Dabei meinte ich es mit dem Alten gut,
doch jetzt ergriff mich große Wut.
Es wollt mir einfach nicht gelingen,
ihm ein Lächeln abzuringen.
Und mit innerlichem Zorn
stieß ich in seinen Arm den Rosendorn.
Dies entsprang emotionaler Not,
er zuckte nicht – er war wohl tot!

Original
Jüngst traf ich einen alten Mann
und hub ihm vorzusingen an.
Doch an den Mienen des Gesichts,
bemerkt' ich bald, er höre Nichts.

Da dachte ich: der Greis ist taub,
drum wird dein Lied des Windes Raub.
So thu ihm denn, nicht durch den Mund,
durch Zeichen Dieß und Jenes kund.

Ich that's, doch ward mir leider klar,
daß er auch schon erblindet war,
denn, wie der Frosch aus seinem Sumpf,
hervor glotzt, sah er dumpf und stumpf,
und ungestört in seiner Ruh',
der Sprache meiner Finger zu.

Ich rief: Mit dem steht's schlimm genug,
doch mögt' ich ihm den letzten Zug
noch gönnen aus dem Lebensquell!
Da reicht' ich ihm die Rose schnell,
die ich für meine Braut gepflückt.
Allein auch das ist schlecht geglückt,
ihm schien der Duft nicht mehr zu sein,
Wie einem Gartengott von Stein.

Nunmehr verlor ich die Geduld,
Ich dacht' an meines Mädchens Huld,
Die mir so schmählig jetzt entging,
Da sie die Rose nicht empfing,
Und jagte ihm im ersten Zorn
In's dicke Fell den scharfen Dorn;
Doch bracht' auch dieß ihm wenig Noth,
Er zuckte nicht, er - war wohl todt!












Sonntag, 30. April 2017

Der Zauberlehrling 2017 - Trumpmania

ein Gedicht nach dem Original von Johann Wolfgang von Goethe "Der Zauberlehrling"

(Original am Ende des Posts)

Viel Vergnügen wünscht 

 

Hat der alte Staatsregent 
sich alsbald hinwegbegeben,
lässt der neue Präsident
das Volk nach seinem Zauber leben.
Regularien und geschaffene Werke
müssen weg, sagt ihm sein Bauch,
passen nicht zur eignen Geistesstärke.
Für ihn sind die Ellenbogen Brauch.

Walle, walle 
wir sind stark.
Dieses Land lebt jetzt autark.
Nationales Potential soll  fließen
und mit reichem, vollem Schwalle
zum Wohlstand sich ergießen.

Her mit Dir, du Zauberbesen
feg geschwind Randgruppen fort.
Toleranz, die einst gewesen,
sucht sich einen andren Ort.
Stolz den Kopf erhoben
und mit festem Schritt
soll der Bürger sich selbst loben,
nicht alle kommen dabei mit.

Walle, walle 
wir sind stark.
Dieses Land lebt jetzt autark.
Nationales Potential soll  fließen
und mit reichem, vollem Schwalle
zum Wohlstand sich ergießen.

Der illegalen Immigrantenbrut
wird der Besen sich erwehren.
Die tut dem Arbeitsmarkt nicht gut
drum Einwanderung muss man verwehren. 
Zäune werden installiert, 
und Gesetze angewandt,
damit auch der Letzte dann kapiert
du bist unerwünscht in unserm Land!

Auf alle andren runtersehn.
Er will, er kann,
er ist der starke Mann.
Ist das vermessen?
Make America great again –
keiner soll den Slogan je vergessen!

Für ihn Erderwärmung ist ne Mär.
CO²-Ausstoß was soll das sein?
Die Pole schmelzen – bitte sehr!
Auf Studien fällt er nicht herein.
Natur und Umwelt schützen,
bringt Kosten statt Gewinn.
Das kann keinem nützen
und macht für Unternehmen keinen Sinn.


Nein, nicht länger
kann er’s lassen,
ins Weltgeschehen reinzufassen.
Das ist Tücke!
Ach! Nun wird’s den andren immer bänger!
Welche Miene! Welche Blicke!

Zauberbesen, gutes Stück
lass Importe weichen;
ein erster Schritt zum großen Glück,
um Profite einzustreichen.
Lass vor Ort nur produzieren,
und lass Handelsschranken sprießen,
Export musst du protegieren
so wird Wachstum in die Höhe schießen.

Er will am Ende
nichts beim alten lassen!
Die Intention ist kaum zu fassen.
Versprechen nicht halten,
das führt zur unwägbaren Wende
und wird Gemüter spalten.

Seht da kommt der neue wieder
und wird die Lobbyisten stärken.
Von denen streckt ihn keiner nieder.
Klar, die Taktik soll der Bürger nicht bemerken.
Exemplarisch eine Knarre just für jedermann.
Die gibt dem Bürger scheinbar Macht,
kurbelt Produktionen an
und hat einst Wählerstimmen eingebracht.

Wehe! wehe!
Falls alle Thesen,
die im Wahlprogramm gewesen,
werden real,
und er wird den Weg so weitergehen,
streut das Ergebnis international!

Erklär Mitgliedern von UN und Kyoto
Zauberbesen als dein nächster Schritt,
was nicht passt in das Regenten Motto
dabei macht er nicht mehr  mit.
Er ist der Staatenmeister
und die internationale Sorge groß,
dass vom Volk gewählte Geister,
wird die Welt vorerst nicht los!

In die Ecke ihn zu weisen,
um das Ruder rumzureißen,
das wird nicht gelingen.
Ignoranz,  lässt schwerlich sich bezwingen
und Objektivität bleibt auf der Strecke,
wo Regenten sehn nur eigne Zwecke.


Schlusswort:
Das alles klingt nicht gut,
und macht der Dichterin nur wenig Mut.
Was soll bloß werden aus der Welt,
wenn überall regiert die Sucht nach Geld?
Wo bleibt denn da das Happy End?
Unsere Probleme lösen nicht Macht und Gier
sondern einzig ein geeintes  WIR!!

Das Gedicht gibt es auch in der gesprochenen Version auf You Tube

Orinal:
Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen:
nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!

Walle! walle
manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
kann ichs lassen;
will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!

O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!

Willst am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.

Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.

"In die Ecke,
Besen, Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur zu seinem Zwecke,
erst hervor der alte Meister."

Johann Wolfgang von Goethe wurde 1749 in Frankfurt/Main als Sohn des Kaiserlichen Rats Dr. Johann Caspar Goethe geboren.
Er kam also aus wohlhabendem Haus erhielt Privatunterricht  in  Latein, Griechisch, Englisch, Italienisch und Schönschreiben.  Später studierte er in Leipzig  Jura, Philosophie und Sprach- und Literaturwissenschaft.
Seine Zulassung als Rechtsanwalt erhielt er 1771 in Frankfurt. Man ernannte ihn zum Geheimen Rat und 1782 wurde er von Kaiser Joseph II in den Adelsstand erhoben.
Er war extrem wissbegierig und beschränkte er sich nicht auf die Juristerei sondern erwarb sich zeitlebens fundierte Kenntnisse in anderen Bereichen, so in der Medizin, wo er 1784 den Zwischenkieferknochen am menschlichen Obergebiss entdeckte. Im Jahr darauf begann er ein Studium der Botanik.
Sein literarisches Wirken und seine Reisefreudigkeit begleiteten ihn durch alle Lebenszyklen. 

1832 starb Goethe mit 83 Jahren nach einwöchiger Krankheit.

Radelspaß und Roller-Lust

auf allen Wegen, sind für die Umwelt zwar ein Segen... Gedanken zu eiligen Verkehrsteilnehmern, drangsalierten Fußgängern und Rü...